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Ein Hochbeet aus Verpackungsmüll

Es gibt Verpackungen, die werden speziell für ein ganz bestimmtes Produkt konstruiert und hergestellt. Meistens geht es darum, das Produkt optimal beim Transport zu schützen, z.B. gegen Erschütterungen o.ä. So eine Verpackung war auch diese Holzkiste. In ihr wurde ein sensibles Ultraschallmessgerät transportiert.

Als ich die Kiste letztes Jahr im Sommer bei uns auf der Arbeit im Wareneingang stehen sah, schoß mir sofort der Gedanke eines kleinen, süßen Hochbeets durch den Kopf. Ich fragte nach, was das für eine Kiste ist bzw. was damit passieren soll. Man sagte mir, die wandert in den Müllcontainer. WAS?? So eine schöne und vor allem sehr stabile Kiste soll in den Müll??? Auf gar keinen Fall! Schwups, ich riss mir die Kiste unter den Nagel. 

Planung Hochbeet

Da ja das Holz aber nicht geeignet ist, um dauerhaft im Außenbereich im Einsatz zu sein, konnte ich es leider nicht in der originalen Holzoptik belassen. Deshalb wurde erst mal ein Plan erstellt: Welche Materialien werden in welcher Menge benötigt? Die komplette Kiste wurde sorgfältig vermessen, alle Maße notiert, Skizzen erstellt, Flächen berechnet, etc. 

Mit diesen Angaben konnte ich alle notwendigen Materialen besorgen: Outdoor-Lack (natürlich mit dem Blauen Engel) für insgesamt drei Anstriche, Noppenfolie zum Auskleiden des Innenraums, Holzlatten für eine Art "Handlauf" und Möbelfüße für untendrunter. Außerdem brauchte ich noch diverse Schrauben, Lackierutensilien und Schleifscheiben.

 

Geplant war es, dieses Jahr im Frühjahr loszulegen. Doch während der ersten schönen Frühlingstagen im März und April hatte ich noch andere Gartenarbeiten zu erledigen wie z.B. ein paar Sträucher und Büsche besorgen und einpflanzen. Danach kam bei uns dann eine ziemlich verregnete Zeit, in der ich das Hochbeet-Projekt auch nicht umsetzten konnte. Draußen bei Regen lackieren? Leider nicht machbar. Schließlich musste es mehrere Tage am Stück trocken bleiben, da ja jede Lackschicht immer erst mal trocken muss, damit der nachfolgende Anstrich erfolgen kann. 

Und so verging die Zeit....

Im Juni beschloss ich dann, mich einfach eine Woche lang in der Garage breit zu machen. Ansonsten wäre das Projekt Hochbeet wohl nie fertig geworden. Somit wurde unsere Garage kurzzeitig zur Werkstatt.

Abschleifen, lackieren, trockenen, lackieren, trocknen, lackieren, trocknen, Füße untendrunter schrauben, Noppenfolie festtackern (ja, leider Plastik, aber in diesem Fall geht's leider nicht ohne), "Handlauf" messen, sägen, ebenfalls lackieren und trocknen, Abflusslöcher bohren und ganz am Ende noch den "Handlauf" anschrauben. Das war also meine Feierabendbeschäftigung Ende Juni bei 35 Grad Außentemperatur. Und ihr könnt mir glauben, in der Garage war es noch viel wärmer. Beim Lackieren musste ich immer aufpassen, dass kein Schweiß auf die aktuell zu lackierende Fläche tropft. Ich schwitzte wie in der Sauna. 

Hochbeet selbst gebastelt

Mein Mann half mir dann, die ganze Konstruktion aus der Garage rüber in den Garten zu tragen. Denn die Befüllung konnte ja erst am endgültigen Standort erfolgen.

Ganz unten gab es eine Drainageschicht aus Kies, Blähton und Planzvlies, damit das Regenwasser besser ablaufen kann. Darauf kam dann die Erde. Unglaublich, wieviel Erde in so eine kleine Kiste reinpasst.... Puh, wie machen es die Leute mit einem "richtigen", also großen Hochbeet? Kommt da ein Kipplaster voll Erde und entlädt direkt ins Hochbeet? 

Die Befüllung und die Bepflanzung haben dann nochmal ein paar Tage gedauert. 

Nun dürfen also ein Himbeer-, ein Brombeer- und ein Heidelbeerstrauch das Hochbeet ihr neues Zuhause nennen. Dem Anschein nach sind alle mit ihrem neuen Zuhause und dem Standort zufrieden. Eine Hand voll Heidelbeeren konnte ich sogar dieses Jahr noch ernten, womit ich eigentlich gar nicht mehr gerechnet hätte. Und wer weiß, vielleicht bekomme ich noch ein paar verspätete Brombeeren, da dieser Strauch momentan in voller Blüte steht. Es bleibt auf jeden Fall spannend.

 

LG
Natalie

 

Verlinkt bei: Creadienstag, einab, Öko? Logisch!, Gartenwonne

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Kommentare: 8
  • #1

    Gartendeko-Blog (Mittwoch, 21 August 2019)

    Oh Kompliment, das ist doch sehr schön geworden. Ein Hochbeet ist wirklich eine praktische Sache, habe da auch schon einen Blogbeitrag dazu geschrieben. Toll, wenn vorhandenes Material verwendet werden kann, da freut man sich doch nochmal so viel an dem neuen Teil.

    Alles Liebe
    Monika

  • #2

    blumenwiese (Donnerstag, 22 August 2019 06:52)

    Liebe Monika,
    vielen Dank für Dein Kommentar und Deine netten Worte! Ja, das Hochbeet ist wirklich sehr praktisch, ich freu mich schon auf nächstes Jahr, wenn ich dann mal "richtig" ernsten kann.
    Ich werde gleich mal bei Dir vorbeischauen, also auf Deinem Blog meine ich. :-)
    LG
    Natalie

  • #3

    Jeanne (Donnerstag, 22 August 2019 15:38)

    Liebe Natalie,
    also, was du und ich so alles vor dem Müll retten!!...*lach*
    Das Hochbeet ist wirklich eine Wucht! Das wäre tatsächlich zu schade für die Müllkippe gewesen.
    Ist soo schön geworden. Und dass du auch schon die ersten Beeren ernten konntest, mag man kaum glauben. Was gibt das dann erst nächstes Jahr?
    Und es ist tatsächlich so, dass bei großen Hochbeeten der "Kipper" anrollt. Unsere Vermieter haben sich letztes Jahr 2 Hochbeete à 2x3 m in ihrem Bauerngarten anlegen lassen. Da kam dann der Traktor mit dem Kipper und es wurde den ganzen Tag Erde geschaufelt. Ich konnte nicht fassen, WAS da alles reingeht ;-)
    Aber deine kleine feine Idee lässt mich nicht mehr los, und ich hab meinen Mann ebenfalls beauftragt, in der Firma nach solch einer Kiste Ausschau zu halten. Drück mir also ganz feste die Daumen!!
    Ganz viele liebe Grüße von einer "fast-Schwäbin" ins Schwabenländle *lach*

    Jeanne

  • #4

    blumenwiese (Donnerstag, 22 August 2019 19:13)

    Danke Dir, liebe Jeanne! Ja die Kiste wäre definitiv viiiiiel zu schade gewesen für die Mülldeponie. Sie ist echt stabil konstruiert!
    Erst diese Woche habe ich in der Firma wieder so eine Kiste im Wareneingang stehen sehen. Und ich habe mitbekommen, wie sich ein Kollege die Kiste unter den Nagel gerissen hat. Er nimmt sie im Pferdestall als Futtertrog. :-) Man merkt, hier ist das Schwäbenländle! :-)) Interessant finde ich, dass wir durch unsere Sparsamkeit (nein, nicht Geiz, *hüstel*) automatisch auch nachhaltig sind, vermutlich ist das vielen gar nicht bewusst.
    Ich bin gespannt, was Dein Mann auftreiben kann.
    Ganz viele liebe Grüße zurück!
    Natalie

  • #5

    undiversell (Mittwoch, 28 August 2019 22:03)

    Was für ein praklisches und äußerst attraktives Hochbeet! I like! LG Undine

  • #6

    blumenwiese (Freitag, 30 August 2019 08:24)

    Danke Dir, liebe Undine! :-)
    LG
    Natalie

  • #7

    Monika (Montag, 03 Februar 2020 06:25)

    Tolle Idee. Mit was ist die Kiste ausgekleidet? Ich habe auch ein Hochbeet gebaut, die habe ich mit Kunststofffolie ausgekleidet, bin aber nicht ganz glücklich damit. Muss überhaupt zwischen Holz und Erde etwas sein?
    Liebe Grüße Monika

  • #8

    blumenwiese (Montag, 03 Februar 2020 07:15)

    Vielen lieben Dank, Monika.
    Ohne Kunststoff zwischen Holz und Erde geht's leider nicht, das Holz würde zu schnell kaputt gehen wg. der ständigen Feuchtigkeit.
    Ich habe Noppenfolie genommen. Ich hatte vorab gelesen, "normale" Folie (wie z.B. Teichfolie) sei nicht so gut geeignet, weil zwischen Holz und Folie noch etwas Luft zirkulieren können sollte, damit das Holz nicht fault.
    Diese Noppenfolie gibt es im Baumarkt, am besten einfach nach der Abteilung fragen, sonst sucht man ewig. :-)
    LG
    Natalie