Meine persönliche Meisterprüfung

Schnittmuster: "Lexa/Lexa big" von Hansedelli

Stoff: schwarzes Kunstleder von farbenmix (außen), Patchworkstoff "Bats in the Belfry"von Tula Pink (Futter) und Patchworkstoffe von buttinette (Innentaschen)

Fotos: wie immer mein Mann

Musik: viele, viele Stunden Radio, aber auch das eine oder ander Album 

Achtung: Blogartikel enthält evtl. unbezahlte Werbung! (Materialien und Schnittmuster wurden regulär bezahlt.)

Dieses Projekt habe ich lange vor mir hergeschoben. Als ich die Anleitung zum ersten mal durchlas, wusste ich genau, wenn das Ergebnis sauber und ordentlich sein soll, brauche ich mehr Näherfahrung. Also wurde es erst mal auf Eis gelegt.

Als ich nun über den Jahreswechsel ein paar Tage Urlaub hatte, startete ich dieses Großprojekt. Für anspruchsvollere Näharbeiten finde ich es hilfreich, wenn ich die notwendige Ruhe und Zeit habe. Wenn ich so ein Projekt immer nur abends nach Feierabend nach stressigen Arbeitstagen nähe, geht garantiert öfters was schief und ich bin mehr am Auftrennen (und am Fluchen) als am Nähen. 

Nachdem ich meine Bogentaschen nun seit drei Jahren täglich mit zur Arbeit nehme, sieht man ihr ihr Alter leider inzwischen an. Der Kork löst sich an den Ecken und Kanten stark vom Trägermaterial ab und die Korkhenkel sind inzwischen irgendwie "labbriger", wirken porös und dadurch irgendwie schmuddelig.

Als Bürotasche, mit der ich ja auch zu geschäftlichen Auswärtsterminen gehe, absolut nicht mehr geeignet. 

Auch bei meiner Handyhülle und bei meinem Geldbeutel habe ich das Problem, dass sich der Kork an den Kanten ablöst. Hier finde ich es aber nicht so schlimm, da man diese Sachen ja nicht offen mit sich rumträgt. Ausser mir sieht das niemand. 

Grundsätzlich liebe ich Korkstoff. Er sieht schön aus und hat eine tolle Haptik. Aber für Dinge, die man täglich mehrfach in die Hand nimmt, ist er wohl leider eher ungeeignet. Sehr schade. 

Deshalb habe ich diesmal für meine neue Bürotasche ein schönes Kunstleder verwendet. Wie sich das im täglichen Einsatz verhält wird sich noch zeigen. Ich hoffe, es hält länger als der Korkstoff.

Das Kunstleder wird im Onlineshop als "handschuhweiches Kunstleder" bezeichnet und macht seinem Namen alle Ehre. Es ist herrlich weich, fast schon kuschelig. Im Grunde genommen ist es eine Schande, es mit Schabrackeneinlage zu verstärken. Aus diesem Kunstleder sollte man eher eine schöne "Knautschtasche" nähen. Aber mir gefällt die Oberflächenstruktur sehr gut und passt zu der Tasche die die Faust auf's Auge. 

Das Handmade-Schildchen und die Vierkantringe habe ich bei Snaply bestellt, die Nieten sind vom Stoffgeschäft im Städtchen. Den silberfarbenen Endlosreißverschluss hatte ich noch zu Hause (hier schon mal verwendet), genauso wie den Karabinerhaken und alle Futter- bzw. Innentaschenstoffe.

Was wir leider nicht fotografiert haben, ist das Innenleben der Reißverschlusstasche auf der Taschenfront. Hierfür habe ich nämlich den aussortierten Pyjama meines Mannes verwendet, den ich auch schon für die Crossbag genommen hatte.

Der gemusterte Futterstoff ist von Tula Pink. Wer genau hinschaut, erkennt, dass sich zwischen den vielen Blümchen hin und wieder ein paar Fledermäuse verstecken. Süß, gell? Warum der Stoff allerdings "bats in the belfry" heißt, habe ich bis jetzt nicht verstanden. Oder erkennt ihr einen Glockenturm?? Eigentlich müsste der Stoff doch "bats in the flower meadow" heißen, oder?

edit 28.02.19: Die liebe Jeanne aka Ideenmuckla kann so wie es aussieht besser Englisch als der Google Übersetzer! Bats-in-the-belfry heißt Glockenblume (nicht Fledermäuse im Glockenturm, wie mir Google weiß machen wollte). Somit macht der Name des Stoffes durchaus Sinn. Danke Dir, liebe Jeanne!

Die Inneneinteilung war zwar eine Menge Arbeit, hat sich aber gelohnt. Ich nutze die Tasche seit anderthalb Wochen täglich und muss sagen, es hat durchaus Vorteile, wenn Handy, Brillenetui, Geldbeutel, Werksausweis und Taschenschirm schön übersichtlich verstaut sind und nicht kreuz-und-quer in der Tasche herumfliegen. Auch das Schlüsselband hat sich schon bewährt. 

Ich bin wirklich mehr als zufrieden mit meiner neuen Tasche. Sie sieht, zumindest von außen, wie gewünscht ganz geschäftsmäßig aus, ist sehr praktisch und durch die etwas dickeren Henkel sehr angenehm auf der Schulter zu tragen.

Es hat sich meiner Meinung nach gelohnt, dass ich mir dieses Projekt "aufgespart" hatte. Dadurch ist die Tasche sehr akkurat und symmetrisch geworden. Vor zwei, drei Jahren hätte ich das so noch nicht hinbekommen.

Und selbst heute mit ein paar Jahren Näherfahrung, war diese Tasche kein einfaches Projekt. Ich musste schon konzentriert und sehr sorgfältig arbeiten und immer wieder in die Anleitung schauen. 

Für mich persönlich war diese Tasche wie ein Meisterstück. :-)

LG
Natalie

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